Der Anfang des ZME e.V. ging auf eine Idee von 7 Zschopauer Modelleisenbahnfreunden zurück, die sich im Februar 1986 im Ratskeller trafen. Ziel dieser Zusammenkunft war die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft. Von diesen 7 Gründungsmitgliedern sind heute noch drei im Verein vertreten.
In den ersten Jahren der Arbeitsgemeinschaft, die unter der Bezeichnung 3/122 beim DMV geführt wurde, stand die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten im Mittelpunkt. Das erste Domizil – eine leerstehende Wohnung am Zschopauer Schillerplatz – bot wenig Platz für große Modellbahnambitionen. Allerdings konnten durch den Bau und Verkauf kleiner Heimanlagen die finanzielle Grundlage für die Vereinsarbeit gelegt werden. In Kooperation mit etablierten Vereinen der Umgebung, wie bspw. aus Gelenau und Marienberg, wurden erste Modellbahnaustellungen organisiert.
Bereits 1988 bot sich dann die Möglichkeit, die Räumlichkeiten der ehem. Gaststätte im Zschopauer Bahnhof für die Vereinsarbeit zu nutzen. Dort stand genügend Fläche für das große Ziel – den Bau einer Gemeinschaftsanlage in der Spurgröße H0 – zur Verfügung. Motiv dieser Anlage wurde eine Mittelgebirgslandschaft, die den typischen Bahnbetrieb der 1960er und 70er Jahre darstellt. Mit dem Bau der ursprünglich reichlich 20m² großen Anlage wurde umgehend begonnen.
Doch von Anfang an stand nicht nur die Modellbahn sondern auch die Eisenbahn im Interesse der Vereinsarbeit. 1991 nutzten die Vereinsmitglieder die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen der Strecke Flöha – Annaberg zur Ausrichtung eines großen Bahnhofsfestes in Zschopau. Gemeinsam mit der Deutschen Reichsbahn und befreundeten Eisenbahnern aus dem Lokdepot Chomutov (Tschechien) wurden den zahlreichen Besuchern nicht nur historische und moderne Schienenfahrzeuge gezeigt, sondern erstmalig auch die H0-Gemeinschaftsanlage.
In Folge der gesetzlichen Änderungen durch die Deutsche Wiedervereinigung gaben sich 1992 die rund 25 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft eine Satzung und trugen sich als „Zschopauer Modelleisenbahn- und Eisenbahnfreunde e.V.“ beim Amtsgericht Marienberg ein.
Die folgenden Jahre waren durch fleißige Modellbahnarbeit und zahlreiche Exkursionen geprägt. Die Gemeinschaftsanlage wurde weitergebaut. Eine Kinder- und Jugendgruppe begann mit dem Aufbau einer TT-Anlage. Interessierte Mitglieder beschäftigten sich mit Eisenbahnen größerer Spur und begannen mit dem Aufbau einer Gartenbahnen innerhalb der Vereinsräume. Zur Tradition wurde die jährliche Modellbahnausstellung in der Vorweihnachtszeit. Zu besten Zeiten konnten an vier Tagen ca. 3500 Besucher auf die Zschopauer Bahnhofsstraße gelockt werden.
Wichtige Weichen für die Zukunft wurden Ende der 1990er Jahre gestellt. Mit der Anerkennung als Kulturgruppe der Stiftung Bahn-Sozialwerk (BSW), die sich um soziale und kulturelle Arbeit der Angehörigen deutscher Eisenbahnunternehmen kümmert, wurden zum einen die Kooperation mit anderen Modellbahngruppen ermöglicht und zum anderen die Mietverträge für die Vereinsräume gesichert. Durch die guten Beziehungen zwischen Bahn und BSW konnten außerdem weitere Räume im Bahnhof Zschopau angemietet und für die Vereinsarbeit ausgebaut werden.
Das neue Jahrtausend brachte jedoch viele Unklarheiten über die Zukunft des Bahnhofs. Da kam das Angebot der Stadtverwaltung Zschopau sehr gelegen, neue Vereinsräume im ehemaligen Schützenhaus zu beziehen. Dank der großzügigen finanziellen und organisatorischen Unterstützung der Stadt und dem engagierten Einsatz der Mitglieder konnte 2001, pünktlich zum 15-jährigen Bestehen des Vereins, mit dem Aus- und Umbau der neuen Räume begonnen werden. Diese sollten nicht nur größer sondern auch wesentlich komfortabler als die bisherigen sein. Auch heute noch erfreuen sich die Zschopauer Modellbahner an den idealen Arbeitsbedingungen und stimmungsvollen Ausstellungsräumen, um die sie von so manchem befreundeten Verein der Umgebung beneidet werden.
Im November 2002 wurde die Türen letztmalig zur Modellbahnausstellung im Bahnhof geöffnet. Sofort nachdem der letzte Besucher die Ausstellung verlassen hatte, wurde mit der Demontage der Anlagen begonnen. Anfang 2003 wurden alle Anlagen in die neuen Räume transportiert und Stück für Stück wieder in Betrieb genommen. Besonders aufwändig war das natürlich für die mittlerweile auf 25m² angewachsene H0-Gemeinschaftsanlage. Doch dank der unermüdlichen Arbeit zahlreicher Mitglieder konnten bereits im November des gleichen Jahres zahlreiche Besucher zur ersten Modellbahnausstellung im ehem. Schützenhaus begrüßt werden und nicht nur die neuen Räume sondern auch wieder die Modellbahnen bestaunen.
Die folgenden Jahre waren erneut durch intensiven Modellbahnbau geprägt. Nach dem Umzug überarbeitete man die Gemeinschaftsanlage, erweiterte die TT-Anlage und baute eine komplett neue Gartenbahn auf. Nach dem 20-jährigen Vereinsjubiläum 2006 wurde die H0-Gemeinschaftsanlage durch einen Anbau in der Größe auf 50m² verdoppelt und der Einstieg in die digitale Steuerung gewagt. Im vergangenen Jahr begann der Neubau des bei Besuchern beliebten Bahnbetriebswerkes an der Gemeinschaftanlage. Dank der Unterstützung der Erzgebirgsbahn konnten Originalsignale und –stellwerkssysteme aus den Bahnhöfen Zschopau und Erdmannsdorf im Hof des Vereinshauses errichtet und wieder funktionsfähig ausgestellt werden.
Eine Ehre der besonderen Art wurde dem Verein 2008 zu teil, als das BSW die Zschopauer auswählte, Deutschland in einem Europäischen Modellbauprojekt unter dem Dach der FISAIC (Internationalen Kultur- und Freizeitverband der Eisenbahner) zu vertreten. Gemeinsam mit Modellbahnfreunden aus Frankreich, Tschechien und Ungarn wird an einer Modulanlage in H0 gebaut. Wenigstens einmal pro Jahr gibt es eine gemeinsame Ausstellung irgendwo in Europa.
Parallel dazu kehrte der Verein auch zu seinen Wurzeln zurück. Mit der Mitgliedschaft in der Sächsischen Modellbahner-Vereinigung e.V. (SMV) ist man nun wieder im DMV-Nachfolgeverband organisiert.